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HIRO LIFT
Hillenkötter + Ronsieck GmbH
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33613 Bielefeld
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Schüler verbinden mit dem Sommer vor allem eines: Ferien! Sechs Wochen lang dürfen sie die Seele baumeln lassen und das natürlich am liebsten im Ausland. Hat jedoch eines der Familienmitglieder eine Behinderung, kann die Planung einer Reise oder eines ganzen Urlaubes sehr zeitaufwändig werden. Es ist wahr: Das Internet hat die Urlaubsplanung um ein vielfaches vereinfacht. Dennoch stoßen Menschen mit Behinderungen in vielen Bereichen immer noch häufig auf Barrieren. Hier stößt Tanja auf eine menschliche Barriere bei der Deutschen Bahn, hier schildert Raul seine Erfahrungen.
Trotz solcher Geschichten wächst der barrierefreie Tourismus von Jahr zu Jahr und wird gleichzeitig immer vielfältiger. Dennoch verlangt eine solche Reise eine gründliche Planung. Davon kann so mancher Mensch mit Behinderung ein Liedchen trällern. Tanja hat ja eine Rundreise durch Südeuropa vor, aus der ein Reiseführer hervorgehen soll. Ihr Crowdfunding war mit über 3.500 Euro sehr erfolgreich, so dass der Reiseführer auch als Printausgabe erhältlich sein wird.
Je nachdem, wohin die Reise gehen soll, müssen schon beim Buchen einige Dinge beachtet werden. Speziell gilt bei jeder Art von Reise die Faustregel: Im Vorfeld auf die eigenen speziellen Bedürfnisse hinweisen. Und noch wichtiger: Alle getroffenen Sonderarrangements sollten in den Reiseunterlagen vermerkt und schriftlich bestätigt werden. Ist eine ausdrückliche Rückbestätigung von “behinderungsbedingten Notwendigkeiten” (zum Beispiel rollstuhlzugängliche Badezimmer) nicht möglich, sollte auf einen anderen Dienstleister zurückgegriffen werden. Ansonsten erlebt man im Urlaub dann ganz schnell ein böses Erwachen, denn mündliche Zusagen sind nicht rechtsverbindlich. Ansprüche auf Rückzahlungen lassen sich dann also selbst mit Rechtsbeistand nicht durchsetzen.
Derweil gibt es noch viele weitere Punkte, die je nach Bedürfnis im Voraus einer Reise zu planen sind:
Ob Behinderung oder nicht; es sollte auch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, ob die mögliche Belastung durch Klima, Zeitverschiebung oder die veränderten Druckverhältnisse während eines Fluges die Reise gefährden könnten. Selbiges gilt für die Beschaffung von Medikamenten im Ausland oder Medikamenten-Bevorratung.
Sollte dagegen der Urlaub mit dem eigenen, behindertengerechten umgebauten PKW geplant sein, so empfehlen wir einen Blick in unser Pannen-Einmaleins für Menschen mit Behinderung. Klingt alles sehr aufwendig, aber zum Glück gibt es inzwischen jede Menge Hilfen, wenn es um Reisen für Menschen mit Behinderung geht.
Der ESCALES-Verlag betreibt seine eigene Website mit einer Sammlung von barrierefreien Unterkünften in Deutschland und dem Rest der Welt. Zu jeder Unterkunft gibt es detaillierte Informationen für mobilitätsbehinderte Menschen. Zusätzlich bringt der Verlag einmal im Jahr den “Handicapped-Reisen”-Ratgeber heraus. In diesem Ratgeber befinden sich auf 400 Seiten noch detailliertere Informationen für das Handgepäck. Und dann gibt es bald (nächstes Jahr vielleicht?!) ja noch den angesprochenen Reiseführer für Rollstuhlreisende von Tanja Kollodzieyski.
Neben vielen Reisebüros haben sich auch einige Webseiten auf das Vermitteln von barrierefreien Reisen spezialisiert. Drei der interessantesten sind suesse-reisen.de, Behindertenreisen.de und Huckepack-reisen.de. Auch der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. bietet seine Hilfe für Menschen an, die Schwierigkeiten beim Buchen von Reisen für Menschen mit Behinderung haben. Mit der Zeit wird der barrierefreie Tourismus weiter wachsen. Viele Dienstleister der Reise- und Tourismusbranche haben den Handlungbedarf bereits erkannt. In den vergangenen Jahren konnten bereits beachtliche Fortschritte bei den Angeboten für barrierefreie Reisen und Urlaube erreicht werden – das muss weitergehen! Mit ein wenig Sorgfalt und einer gewissen Vorausplanung steht einem barrierefreien oder zumindest barrierearmen Urlaub also wenig im Wege.