Anschrift
HIRO LIFT
Hillenkötter + Ronsieck GmbH
Meller Straße 6
33613 Bielefeld
Hotline: 0800 544 22 22 (kostenlos)
E-Mail: info@hiro.de
Im Gegensatz zum Kranbau blieb der Aufzugsbau auch in den folgenden beiden Jahrzehnten bis zur Aufgabe dieses Geschäftsfeldes 1979 das Kerngeschäft bei Hillenkötter & Ronsieck. Das Unternehmen entwickelte im Bereich des Aufzugsbaus bedeutende technische Innovationen.
Mit der Sammelsteuerung für Selbstfahrer-Aufzüge, ausgeführt als Druckknopfsteuerung, konnten dem Fahrkorb mehrere Fahraufträge gegeben und gleichzeitig auch das Zusteigen von Außen ermöglicht werden. Ein so genannter „Etagenschalter“ sammelte dazu alle aus dem Fahrkorb gegebenen Zielkommandos und alle von außen gegebene Fahrkommandos. Der Aufzug führte diese dann selbständig unabhängig von der Reihenfolge ihrer Erteilung mit den kürzesten Fahrwegen aus, wodurch Leerfahrten weitgehend unterbunden werden konnten.
Darüber hinaus entwickelte das Unternehmen schlosslose, selbstschließende Aufzugstüren, eine automatische Türverriegelung und eine Feineinstellung für das weiche bodengleiche Einfahren. Trotz der Entwicklung von selbstfahrenden Aufzügen wurden bis Mitte der 1960er Jahre die Personenaufzüge in den Warenhäusern mit Aufzugsführern gefahren, während die Aufzugsanlagen für den Neubau des Kreishauses des Kreises Bielefeld Anfang der 1950er Jahre bereits mit Sammelsteuerung für Selbstfahrerbetrieb gebaut wurde.
Neben zwei Quelle-Filialen in Mainz und Würzburg wurden ausschließlich Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser mit Personenaufzügen von Hillenkötter & Ronsieck ausgestattet. Dabei bestand mit der Kaufhof AG zwischen 1960 und 1979 sogar ein Generalvertrag, nach dem jeder Aufzug einer Kaufhof-Filiale von Hillenkötter & Ronsieck geliefert und gewartet wurde.
Ähnliche Geschäftsbeziehungen pflegte das Unternehmen mit der Karstadt AG, die sämtliche Aufzüge ihrer Warenhäuser der B-Kategorie und ihrer Einkaufszentren von Hillenkötter & Ronsieck bauen und warten ließ. Insgesamt baute das Unternehmen 138 Aufzugsanlagen für 49 Kaufhof-Filialen und 282 Aufzugsanlagen für 67 Karstadt-Filialen.
Neben den bewährten Treibscheiben-Aufzugsanlagen wurden seit Beginn der 1950er Jahre auch Hydraulikaufzüge gebaut, die allerdings im Fertigungsvolumen bei Hillenkötter & Ronsieck zu keiner Zeit eine größere Rolle spielten. Sie kamen insbesondere dann zum Einsatz, wenn große Tragkräfte bei geringen Förderhöhen gefordert wurden. Darüber hinaus in solchen Fällen, bei denen aus architektonischen Gründen auf einen Dachausbau verzichtet werden sollte, denn im Gegensatz zum Treibscheibenantrieb kann der Triebwerksraum beim Hydraulikantrieb räumlich unabhängig vom Schacht angebracht werden. Zu den Einsatzgebieten von Hydraulikantrieben gehörten auch die Lastenaufzüge auf Bahnhöfen, die bis Anfang der 1960er Jahre mit Stützkettenantrieben ausgeführt wurden.
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Hydraulikaufzüge werden von einem Hydraulikkolben im Schacht bewegt. Ein elektrischer Motor pumpt Öl in den Zylinder, um den Kolben zu bewegen. Elektrisch gesteuerte Ventile steuern den Ölfluss so, dass die Fahrt gleichmäßig verläuft. Die Abwärtsfahrt erfolgt durch Öffnen der Ventile bei ausgeschalteter Pumpe.
Durch das Gewicht des Fahrkorbes wird das Öl aus dem Zylinder zurück in den Tank gepresst. Hillenkötter & Ronsieck bot den Hydraulikaufzug sowohl in der Ein-Stempelausführung bis zu einer Förderhöhe von etwa 15 m als auch in der Teleskopzylinder-Ausführung bis zu einer Förderhöhe von 30 m an.
Zu Beginn der 1970er Jahre kamen neben diesen direkt-hydraulischen Aufzügen auch indirekt-hydraulische Aufzüge zum Einsatz, bei denen der Zylinder nicht mehr mittig unterhalb des Fahrkorbs installiert wurde, sondern bei denen der Fahrkorb an Seilen aufgehängt ist, die über eine Umlenkrolle am Kolbenkopf geführt werden und am Zylinder befestigt sind. Durch diese Konfiguration bewegt sich der Fahrkorb mit der doppelten Geschwindigkeit des Kolbens (2:1-Aufhängung).
Titelbild: Karstadt-Filiale Bottrop, die erste mit Personenaufzügen von Hillenkötter & Ronsieck ausgestattete Karstadt-Filiale. Das Bild zeigt die beiden Fahrkabinen mit 4-flügeligen automatischen Teleskoptüren. Die beiden Aufzüge mit 1,5 t Tragkraft wurden 1956 während des laufenden Geschäftsbetriebes eingebaut. Wegen der Gefahr von Bergschäden musste außerdem das Stahlgerüst, in dem die Aufzüge liefen, so konstruiert sein, dass durch Verstellen der Standwinkel mögliche Senkungen ausgeglichen werden konnten.
Die Texte aus diesem Blogeintrag stammen aus dem Buch “111 Jahre Aufzugstechnik” von Martin Bockermann und Matthias Meyer.