Treppenlift im Mehrfamilienhaus: Rechtslage erklärt
Wird das Zuhause zur Herausforderung, bringt ein Treppenlift Lebensqualität zurück. Im eigenen Einfamilienhaus ist das kein Problem. Im Mehrfamilienhaus ist die Rechtslage zu beachten. Sie entscheidet darüber, ob Freiheit oder Frust folgt. Wer bestimmt, ob ein Treppenlift in einem Haus mit mehreren Parteien sein darf? Welche Rechte gelten in solch einem Fall?
Treppenlift im Mehrfamilienhaus: Wer darf entscheiden?
Ein Treppenlift ist im Mehrfamilienhaus keine private Angelegenheit. Ob Mietende oder Eigentümerinnen und Eigentümer – planen Sie einen Einbau, sind grundsätzlich rechtliche Vorgaben und Eigentumsverhältnisse zu berücksichtigen.
- Mietende benötigen vor der Beauftragung des HIRO-Treppenlifts die Zustimmung des Vermietenden. Liegt ein berechtigtes Interesse vor, darf sie laut § 554a BGB nicht verweigert werden, sofern keine unzumutbaren Nachteile für andere Personen entstehen. Eine Rückbauvereinbarung beim Auszug wird meistens zwischen den beiden Parteien festgelegt.
- Eigentümerinnen und Eigentümer müssen die Maßnahme durch die Eigentümergemeinschaft genehmigen lassen, da das Treppenhaus zum Gemeinschaftseigentum zählt. Das Wohnungseigentumsgesetz erlaubt Veränderungen, wenn sie nachvollziehbar begründet und technisch umsetzbar sind, ohne andere Leute übermäßig zu belasten.
Auch Gerichte urteilen zunehmend zugunsten Betroffener: Der barrierefreie Zugang hat einen hohen Stellenwert eingenommen und hat häufig gegenüber optischen oder nutzungsbezogenen Einwänden anderer Personen Vorrang.
Treppenlift im Mehrfamilienhaus: Was sagt das Mietrecht?

Das Mietrecht stützt den Wunsch Betroffener nach Barrierefreiheit. § 554a BGB erlaubt Mietern bauliche Veränderungen, wenn diese für eine selbstbestimmte Nutzung notwendig sind. Der Treppenlift fällt unter diese Maßnahmen, auch wenn er im gemeinschaftlichen Treppenhaus montiert wird.
Die medizinische Notwendigkeit gilt als Voraussetzung für den Treppenlift und muss von Ihnen beispielsweise durch ein ärztliches Attest oder den Pflegegrad nachgewiesen werden. Der Vermieter darf die Zustimmung nur verweigern, wenn schwerwiegende Gründe wie bauliche Risiken oder Brandschutzprobleme vorliegen. Ansonsten ist eine Verweigerung nicht gestattet.
Die Kosten für den Treppenlift samt Einbau, Wartung und Rückbau trägt in der Regel die antragstellende Person. Umso wichtiger ist es, die Fördermöglichkeiten komplett auszuschöpfen.
Förderungen 2025 für Mehrfamilienhäuser im Überblick
Die aktuellen Förderprogramme der einzelnen Bundesländer bieten spürbare Entlastung. Hierzu gehören unter anderem:
- Pflegekasse: Bis zu 4.180 € pro Maßnahme und Person mit Pflegegrad
- Mehrpersonenhaushalte: Bis zu 16.720 €, wenn mehrere Anspruchsberechtigte im Haushalt leben
- KfW-Finanzierung: Programm 159 – „Altersgerecht Umbauen“ (z. B. als Kredit)
- Regionale Programme: Zusätzlich möglich, je nach Bundesland oder Kommune
Wer rechtzeitig beantragt und den Treppenlift-Zuschuss in die Planung integriert, reduziert den Eigenanteil für den Lift erheblich.
Treppenlift Mehrfamilienhaus und Brandschutz: Diese Vorgaben gelten laut Rechtslage
Ein Treppenlift muss laut der Rechtslage im gemeinschaftlichen Treppenhaus des Mehrfamilienhauses den Brandschutzvorgaben standhalten. In den meisten Bundesländern gilt:
- Fluchtwege müssen dauerhaft frei bleiben.
- Die Mindestlaufbreite (meist 100 cm) darf nicht unterschritten werden.
- Der Lift muss klapp- oder parkbar sein.
Verantwortlich für die Einhaltung sind Eigentümer, Hausverwaltungen und Installationsfirmen. Bei Verstößen drohen Bußgelder und versicherungsrechtliche Probleme im Ernstfall.
Technische und rechtliche Grenzen mit dem Treppenlift im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses
Ob ein Lift möglich ist, hängt stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Die wichtigsten Voraussetzungen für den Einbau eines solchen Lifts sind:
- Tragfähige Wand- oder Geländerkonstruktion
- Zugang zu Strom
- Einhaltung der Brandschutzvorgaben
Ist bei Ihnen der Innenbereich ungeeignet, ist möglicherweise ein Außenlift oder ein Aufzug eine gute Alternative. Dieser wird an der Fassade oder in einem separaten Schacht montiert, benötigt jedoch eine zusätzliche Genehmigung und die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft.
Treppenlift im Mehrfamilienhaus: Rechtslage, Genehmigungen und Ablauf im Überblick
Der Weg zum hilfreichen Lift beginnt mit dem Nachweis der medizinischen Notwendigkeit, etwa durch ein Attest oder Pflegegradbescheid. Anschließend folgt der Antrag:
- bei Mietern: an den Vermieter
- bei Eigentümern: an die Eigentümergemeinschaft
Parallel prüft eine Fachfirma die technische Machbarkeit und erstellt einen Plan mit Kostenvoranschlag. Je nach Landesrecht sind ggf. weitere Gutachten (z. B. zu Brandschutz oder Statik) erforderlich.
Die wichtigsten Schritte im Überblick:
- Medizinischen Bedarf belegen
- Antrag stellen
- Fachfirma mit Planung beauftragen
- Ggf. Gutachten einholen
- Schriftliche Zustimmung sichern
- Fördermittel beantragen
- Einbau durch zertifizierte Firma
Mit klarer Struktur und guter Kommunikation lassen sich Verzögerungen und potenzielle Konflikte zwischen Mietparteien und Vermieter vermeiden.

Treppenaufzüge
in großer und einzigartiger Auswahl
Aufzüge, die Ihren Vorstellungen entsprechen! Entdecken Sie unsere Homelifte, Personenaufzüge und Außenaufzüge und kommen Sie in Handumdrehen von Stockwerk zu Stockwerk.
Barrierefreiheit beginnt mit Klarheit: Rechtslage zum Treppenlift im Mehrfamilienhaus als wichtiger Punkt
Ein Treppenlift im Mehrfamilienhaus steht für mehr als Mobilität. Er ermöglicht Betroffenen Teilhabe, Selbstständigkeit und mehr Lebensqualität. Wer informiert handelt, findet Wege durch Vorschriften und bauliche Hürden. Barrierefreiheit ist Schritt für Schritt auch in schwierigen Situationen machbar. Unsere HIRO-Berater unterstützen Sie dabei persönlich mit einer Beratung vor Ort – mit Erfahrung, Verständnis und Wissen.
FAQ: Treppenlift-Mehrfamilienhaus-Rechtslage
Ist ein Treppenlift im Mehrfamilienhaus auch zur Miete möglich?
Das Mietmodell ist möglich. Allerdings lohnt sich die Miete erfahrungsgemäß meist nur bei kurzer Nutzungsdauer, da die laufenden Kosten relativ hoch sind.
Wie wird ein Treppenlift in Mehrfamilienhaus-Treppenhäusern gegen Vandalismus geschützt?
Viele Lifte verfügen über Schließfunktionen oder lassen sich wegklappen. Bei Bedarf können Schutzmaßnahmen über die Eigentümergemeinschaft abgestimmt werden.
Dürfen Angehörige einen Treppenlift im Mehrfamilienhaus beantragen?
Mit Vollmacht oder Betreuungsvollmacht dürfen Angehörige den Antrag stellen. Die medizinische Notwendigkeit muss jedoch laut der Rechtslage zum Treppenlift im Mehrfamilienhaus belegt werden.
Welche baulichen Einschränkungen gelten für den Brandschutz mit einem Treppenlift im Mehrfamilienhaus?
Fluchtwege müssen frei bleiben, die Mindestlaufbreite eingehalten und der Lift platzsparend geparkt werden. Brandschutzauflagen variieren je nach Bundesland und sind einzuhalten.
Gibt es Treppenlifte für sehr enge Treppenhäuser in Mehrfamilienhäusern?
Es gibt spezielle Liftsysteme für enge oder kurvige Treppen. Ist innen kein Platz, ist der Außenlift eine bessere Lösung.