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HIRO LIFT
Hillenkötter + Ronsieck GmbH
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Es gibt alltägliche Dinge, die so simpel sind, dass man kaum darüber nachdenkt. Treppen gehören sicherlich für die meisten von uns dazu, zumindest solange man sie noch ohne Probleme selber bewältigen kann. Doch es gibt sogar einen eigenen Wissenschaftszweig namens „Scalalogie“, der sich einzig mit der Erforschung von Treppen befasst, sowohl im historischen Sinne, als auch im Hinblick ihrer Wirkungen auf den Menschen. Bekannte Institutionen, die sich mit Scalalogie beschäftigen sind das Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie in Regensburg sowie die Gesellschaft für Treppenforschung in Frankfurt.
Auch für Architekten, Bauherren und Planer sind Treppen nicht ganz so einfach, wie sie scheinen. In Deutschland legt die DIN-Norm 18065 die Massregeln und Hauptmaße von Treppen im Bauwesen fest. Demzufolge ist beispielsweise ein Treppenlauf auf maximal 18 Stufen zu begrenzen, danach muss ein Ruhepodest folgen. Jeder, der beim Umzug schon einmal eine Waschmaschine über mehrere Treppenläufe geschleppt hat wird wissen, warum. Auch für die nutzbare Laufbreite einer Treppe gibt es Mindestmaße, die zwischen 0,50 und zwei Metern liegen. Entscheidend sind hier beispielsweise der Standort und Einsatzzweck der Treppe. Vor allem wird dabei unterschieden zwischen notwendigen Treppen, für die strengere Auflagen gelten und nichtnotwendigen Treppen, die weit weniger Bedingungen erfüllen müssen.
Neben notwendigen und nichtnotwendigen kann man zahlreiche andere Funktionen und Gegebenheiten von Treppen unterscheiden. Kriterien sind beispielsweise der Standort (vor allem Innen- und Außentreppen) oder die verwendeten Materialien (Holz-, Stahl-, Betontreppen etc.). Bei der räumlichen Gestaltung unterscheidet man hauptsächlich zwischen geraden und gewendelten Treppen:
Bei geraden Treppen haben alle Stufen dieselbe Form und Auftrittsbreite. Die Richtung einer graden Treppe lässt sich nur über Treppenabsätze (auch Podeste genannt) erreichen. Findet sich am oberen Ende einer geraden Treppe ein Fenster oder ein freier Raum, so spricht man auch von Himmelstreppen, da beim Aufstieg der Blick in den Himmel möglich ist. Bei allen Treppen, die auch nur teilweise einen gebogenen Treppenlauf haben, spricht man von gewendelten Treppen. Oftmals kommen die Wendelungen aus Platzgründen am Antritt und/oder Austritt der Treppe zum Einsatz. Eine rechtwinkelige Biegung des Treppenverlaufs um 90° nennt man viertelgewendelt, eine Richtungsänderung um 180° nennt man halbgewendelt. Bei allen höheren Winkeln spricht man von einer Wendeltreppe.
Die meisten gewendelten Treppen werden von unten aus gesehen links herum gewendelt. In Burgen sind Wendeltreppen jedoch meist rechtsherum gewendelt, da dies im Falle einer Verteidigung Vorteile für die in der Burg heimischen (rechtshändigen) Schwertkämpfer hatte: Der von unten kommende Angreifer wurde beim Schlagen mit dem Schwert durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der oben stehende Verteidiger mit dem Schwert mehr Platz zum ausholen hatte.
In Hogwarts soll es insgesamt 142 Treppen zwischen den Etagen und Gebäudeteilen geben, die zum Teil magisch ihre Richtung ändern können. Zwei davon sind Dank HIRO LIFT auch für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich, allerdings konnten wir bislang noch keine Richtungsänderungen dieser Treppen feststellen.
Die „Unmögliche Treppe“ (vgl. Bild rechts) wurde 1958 von Lionel und Roger Penrose entdeckt und wird daher auch „Penrose Treppe“ genannt. Die Treppe erweckt den Eindruck, dass sie unendlich auf- bzw. abwärts führt.
Raumspartreppen mit halbseitigen Stufen, die eine feste Schrittfolge voraussetzen werden wegen der dafür nötigen Hüftbewegung auch Sambatreppen genannt. Aus Sicherheitsgründen ist eine Sambatreppe weder als Fluchttreppe noch als alleiniger Zugang zu einer Wohnung zugelassen.
Die längste Treppe der Welt mit 11.674 Stufen ist die Niesen Treppe in der Schweiz, die einen Höhenunterschied von 1.643 Metern überwindet. Die längste Innentreppe der Welt besteht aus 2.570 Stufen und befindet sich im CN Tower in Toronto, Kanada. Die Treppe im Hauptturm des Ulmer Münsters geht über 768 Stufen, die im rechten Turm des Kölner Doms über 533 Stufen.
Die weltweit bekanntesten Treppen stehen wahrscheinlich in Rom, darunter die Spanische Treppe („Scalinata di Trinità dei Monti“), die von Michelangelo entworfene „Cordonata“ und die von Jerusalem nach Rom gebrachte Heilige Treppe („Scala Santa“), die als Reliquie gilt.
Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Treppen zudem als Austragungsorte für Laufwettbewerbe. Der „Empire State Building Run-Up“ findet seit 1978 statt. Die Läufer haben dabei 320 Höhenmeter in Form von 1576 Treppenstufen zu bewältigen, Ziel ist die Aussichtsplattform im 86. Stock des New Yorker Wolkenkratzers. Rekordhalter ist derzeit Darrin Eisman, der für die Strecke 9 Minuten und 37 Sekunden benötigte. Ähnliche Veranstaltungen gibt es an vielen anderen Orten, beispielsweise auch im Frankfurter Messeturm oder auf der Spitzhaustreppe in Radebeul. Weitere ungewöhnliche und spannende Treppen sind hier zu finden.
Tiger & Turtle auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark in Duisburg. Foto:
Das Titelbild des Beitrags zeigt die Freitreppe Santa Maria del Monte, genannt „La Scala“ in Clatagirone, Italien. Die 1606 erbaute Treppe ist eine bekannte Sehenswürdigkeit der sizilianischen Stadt, die zum Weltkulturerbe der spätbarocken Städte des Val di Noto gehört. Handbemalte Keramiken verkleiden seit dem Jahr 1954 die 142 Stufen. Sie zeigen die Geschichte der Keramikerstellung zeigen.
Wendeltreppenbild von „mellory“ via freeimages.com